Alle Christopher Nolan Filme im film.at Ranking
Wir haben den Kinostart des elften Films ("Tenet") von Christopher Nolan zum Anlass genommen, um sein Gesamtwerk unter die Lupe zu nehmen. Der inzwischen 50-jährige Brite hat seinen ersten Spielfilm mit 28 Jahren gedreht und gehört inzwischen zu einem der größten Filmemacher unserer Zeit. Ein Ranking einer beeindruckenden, aber nicht fehlerfreien Filmographie.
11. Dunkirk
Krieg in der Luft, Krieg am Land und Krieg im Wasser. 1940 sind 400.000 britische Soldaten am Strand der französischen Stadt Dünkirchen von deutschen Soldaten eingekesselt. Nolan hält sich ganz an die Regeln Hitchcocks und schneidet von einer spannungsgeladenen Szene in die nächste. Dabei bleibt jedoch die Figurenentwicklung auf der Strecke. Die Masse an Figuren macht es den Zusehern unmöglich, sich emotional an die Charaktere zu binden, weshalb der Regisseur sie in immer ausweglosere Situationen steckt, um die Empathie des Publikums anzukurbeln. Der mit Abstand schlechteste Film des britischen Filmemachers.
10. Tenet
Die Welt steht kurz vor dem Kollaps und alles, was dem Protagonisten (John David Washington) für die Rettung zur Verfügung steht, ist ein einziges Wort: Tenet. Für seine Mission muss er sich in die dunkle Welt der Spionage begeben, doch er stellt bald fest, dass die Zeit hier anderen Gesetzen folgt. Diese Mischung aus Agenten und Science-Fiction-Film bleibt leider ein verkrampftes Haschen nach Originalität. Trotz visuell beeindruckenden Bildern ist die Handlung leider einfach zu verwirrend, um das Publikum in seinen Bann zu ziehen.
9. Insomnia
Der erfahrene Detective Will Dormer (Al Pacino) reist mit seinem Partner Hap (Martin Donovan) von Los Angeles nach Alaska, um den Mord an einer 17-jährigen zu untersuchen, der die Bewohner einer verschlafenen Kleinstadt nördlich des Polarkreises aufgeschreckt hat. Der dritte Film von Nolan besticht durch seine fantastischen Hauptdarsteller. Die einzige Möglichkeit, Robin Williams und Al Pacino zusammen auf der Leinwand zu sehen.
8. The Dark Knight Rises
Der letzte Teil der Batman-Trilogie war das größte Kinoereignis im Jahr 2012. Nachdem der "Joker" durch Heath Ledger zur Kultfigur wurde, warteten alle gespannt auf den neuen Widersacher von Bruce Wayne. Mit Bane, einem Muskelberg im stylischen Wintermantel, bekamen die Fans all das, was sie sich erhofft hatten. Der Mann im Lederkostüm hat hier nicht nur mit klugen Widersachern, sondern auch mit sich selber zu kämpfen. Der tragische Held von Gotham bricht zu seinen letzten Taten auf.
7. Interstellar
Jeder große Regisseur braucht seinen eigenen Weltall-Film. Mit "Interstellar“ entwirft Nolan eine triste Zukunftsvision, in der Ackerbau und Sandstürme das Leben der Menschen prägen. Um die Welt vor dem Untergang zu bewahren, macht sich der zweifache Vater Cooper (Matthew McConaughey) auf die Reise ins Weltall. Fremde Planeten werden erforscht, Schwarze Löcher durchflogen und das Raum-Zeit-Kontinuum auf den Kopf gestellt – das Übliche halt.
6. Batman Begins
Niemand hätte im Jahr 2005 gedacht, dass ein 35 jähriger Brite das Kino derart verändern würde. "Batman Begins“ ist der erste Teil der besten Superhelden-Trilogie aller Zeiten und sein Erfolg an den Kinokassen markiert gleichzeitig den Beginn einer neuen Zeit in Hollywood. Seitdem stürzen sich die Filmstudios in einer Art und Weise auf Superhelden-Verfilmungen, die inzwischen absurde Formen angenommen hat. Auch wenn Gotham am Anfang der Batman-Trilogie noch sehr Comic-haft wirkt, sind die Abgründe, die sich hier auftun, nichts für schwache Nerven.
5. Memento
Die Geschichte eines Mannes, der an Gedächtnisverlust leidet, ist einer der strukturell raffiniertesten Werke der jüngeren Filmgeschichte. Man wird mit dem Protagonisten in eine Situation hineingeworfen und weiß genauso wenig über den Kontext wie die Hauptfigur. Wer Freund und wer Feind ist muss man sich hier gut überlegen. "Memento“ gilt als der Durchbruch von Christopher Nolan und lässt schon im Jahr 2000 erahnen, dass man noch Großes von diesem Regisseur erwarten kann.
4. Inception
Ein Traum, im Traum, im Traum...ihr kennt die Geschichte. Vor 10 Jahren feierte die Story über Agenten, die sich in das menschliche Unterbewusstsein hacken können, ihre Premiere. Seitdem ist die Messlatte für Agenten und Sci-Fi-Filme eine ganz andere. Die moralische Ambivalenz und die offenen Fragen am Ende des Filmes sorgen bis heute noch für wildeste Fan-Theorien. "Inception“ hat es wie kaum ein anderer Film in diesem Jahrhundert geschafft, intellektuellen Anspruch und Blockbuster-Kino miteinander zu verbinden.
3. Following
Der Debütfilm von Christopher Nolan ist ein von vielen unentdecktes Filmjuwel. Die Geschichte eines jungen Mannes, der aus Langeweile andere Menschen verfolgt und in kriminelle Machenschaften gerät, ist raffiniert und spannend zugleich. Der 28-jährige Nolan drehte den Film um 6000 Dollar und engagierte seine Freunde als Schauspieler, mit denen er von Wochenende zu Wochenende die einzelnen Szenen drehte. Die ersten filmischen Gehversuche eines Meisters.
2. The Dark Knight
Gothams schwarzer Ritter hat hier mit seinem größten Widersacher zu kämpfen. Der Joker bahnt sich gnadenlos seinen Weg in das dunkle Herz der Stadt und schafft es, seine Bewohner gegen Batman aufzuhetzen. Gespickt mit ikonischen Szenen und legendären Zitaten, bietet "The Dark Knight“ ein fulminantes Kinospektakel. Seit diesem Film sind Joker-Kostüme an Halloween nicht mehr wegzudenken.
1. Prestige
"Prestige“ erzählt von den Zerwürfnissen zweier ehemals befreundeter Magier im viktorianischen England. Die zahlreichen Erzählebenen, die hier aufgemacht werden, lassen das Publikum auch bei mehrmaligem Sehen nicht los. Es wird eine Welt im Wandel gezeigt, in der nichts mehr so ist, wie es zu sein scheint. Nolan erzählt hier jedoch nicht nur eine Geschichte über zwei Magier, sondern das Erzählen an sich wird zum Thema. Das Kino wird hier wie zu seinen Anfängen wieder zur Jahrmarkts-Attraktion und der Zuseher wird, genauso wie das Publikum, vom Magier in den Bann einer Illusion gezogen. Movie-Magic!