Neuer Tarantino: Kein Film über Massenmörder Charles Manson

Tarantino steht zum Verkauf: Nach dem Weinstein-Skandal sucht der Starregisseur ein neues Hollywood-Studio für seinen neuen Film. Dabei wurden Details über das Drehbuch bekannt.

Ein Film über den Massenmörder und Sektenführer Charles Manson soll es werden. So viel ist bisher über den neunten Film von Starregisseur Quentin Tarantino bekannt. Doch dieser verkürzten Zusammenfassung widerspricht nun ein Inisderbericht von Deadline Hollywood. Den neuen Tarantino-Film, in US-Medien mit dem Kürzel "#9" geführt, als Film über Charles Manson zu bezeichnen, würde bedeuten, "Inglourious Basterds" als einen Film über Adolf Hitler zu sehen. Tatsächlich kommt aber Hitler in dem Film nur in zwei Szenen kurz vor. Der "neue Tarantino" spielt lediglich in Los Angeles um das Jahr 1970 und soll vielmehr mit dem Meisterwerk "Pulp Fiction" vergleichbar sein.

Margot Robbie als Mordopfer Sharon Tate?

Neuer Tarantino: Kein Film über Massenmörder Charles Manson

Bekannt wurde zudem, dass Margot Robbie ("Suicide Squad") die Rolle von Sharon Tate angeboten wurde. Die US-Schauspielerin Sharon Tate war das prominenteste Mordopfer von Manson und seiner Sekte. Tarantino soll auch wieder den Schauspielern Brad Pitt, Leonardo DiCaprio und Samuel L. Jackson Rollen auf den Leib geschrieben haben. Die Besetzung ist allerdings noch völlig offen. Die Dreharbeiten zum neuen Tarantino-Film sollen Mitte 2018 beginnen. Vorher will Tarantino aufgrund des Weinstein-Skandals ein neues Studio für den Film finden.

Nach Weinstein-Skandal: Neues Hollywood-Studio gesucht

Bisher wurden alle Tarantino-Filme gemeinsam mit den Brüdern Weinstein produziert, entweder mit dem Studio Miramax oder The Weinstein Company (TWC). Nach dem Skandal um Harvey Weinstein will Tarantino seinen neunten Film erstmals mit einem anderen Studio realisieren. Dabei schließt der Kino-Enthusiast aber einen Streaming-Anbieter wie Netflix, Amazon oder Hulu aus. Es soll ein Hollywood-Studio sein, dass auch den weltweiten Kino-Vertrieb des Films gewährleisten kann. Im Zuge der Suche wurde interessierten Studios ein Blick auf das Drehbuch des neuen Films gewährt. Dieses soll laut Deadline Hollywood "kommerziell sehr reizvoll" und am ehesten mit "Pulp Fiction" vergleichbar sein. Das Budget soll dem von "Django Unchained", rund 100 Mio. $, entsprechen und damit deutlich über dem Budget von Tarantinos letztem Film "The Hateful Eight" (geschätzte 62 Mio. $) liegen. Ein Deal mit dem neuen Studio wird in den kommenden Wochen erwartet.

Erwin Schotzger