Der toughen Stripperin Lorna Green im SadoMaso-Glamour-Club sind sie alle verfallen, der Intellektuelle, der Bürokrat, der Möchtegern-Machiavelli. Doch bald mutiert alles Tändeln und Balzen zum halluzinogenen Todestanz. Der 2013 Jahr verstorbene Jess Franco gilt als der führende Kino-Auteur unter den erotomanen Sixties-Schmutzfinken. Unfassbare 203 Kinofilme hat der Spanier hinterlassen, der einst als Regieassistent von Juan Antonio Bardem und Orson Welles begann, allesamt schlüpfriger Natur. Halb entkleidete Blutsaugerinnen in Haute Couture. Irrlichternde Zoom-Objektive, die minutenlang Schamhaar-Landschaften durchforsten. Die Kino-Erzählung als Suizid-Monolog unfassbar schöner Mörderfrauen. Das Kino des Jess Franco ist ein durchgehender Trip, Marquis de Sade als Barbarella-Bubblegum-Party. NECRONOMICON stellt Francos künstlerischen Durchbruch dar, zu dem ihm Adrian Hoven als österreichischer Produzent und Mitdarsteller verhalf. Das »Schundwerk« schaffte es zum Geheimtipp der Berlinale 1968 zu werden, lief dort in mehreren Vorführungen und fand auch in Fritz Lang einen begeisterten Fan! Kein Wunder: Selten genug durfte sich Franco so erlesen stilsicher austoben (Musik: Friedrich Gulda, Kostümdesign: ein junger Karl Lagerfeld). Selten traf er die Postmoderne und seine große Liebe Godard so auf den Punkt. (pp)
Necronomicon / Geträumte Sünden
Regie: Jesus Franco
Drehbuch: Pier A. Caminneci
Kamera: Jorge Herrero, Franz Xaver Lederle
Musik: Friedrich Gulda, Jerry van Rooyen
Darsteller: Janine Reynaud, Jack Taylor, Adrian Hoven, Howard Vernon
1967
Farbe
Engl. OF
Länge: 76 min.
Le Désirable et le sublime
Regie, Drehbuch: José Bénazéraf
Kamera: Charley Recors
Musik: Camille Sauvage
Darsteller: Henri Piégay, Lara Lane, Robert Audran
1970
Farbe
Frz. OmdU
Länge: 92 min.
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Details
- Schauspieler
- Janine Reynaud, Jack Taylor, Howard Vernon, Nathalie Nord
- Regie
- Jess Franco
- Kamera
- Franz X. Lederle, Jorge Herrero Martin
- Author
- Pier A. Caminnecci
- Musik
- Friedrich Gulda, Jerry van Rooyen