Japan im Herbst 1960: Die AMPO-Ratifizierung konnte nicht verhindert werden, die Zengakuren (der linksradikale Studentenverband) versucht, dieses Scheitern zu verstehen und zerfleischt sich dabei selbst. Auf einer Hochzeit prallen Mitglieder zweier verfeindeter Fraktionen aufeinander: Die einen, meist älteren, gehören zur KP-geführten Gruppe, die schon in den 50er Jahren für die Sache Front gemacht hatte, die anderen, meist jüngeren, zur Neuen Linken, die sich in den Kämpfen jenes Sommers von den Kommunisten betrogen fühlte. Nun beginnt die Zeit der Abrechnungen, das Ausgraben der Leichen in den Kellern der einen wie der anderen.
Künstlerisches Aktualitätenkino, von Ôshima in wenigen Tagen, in produktionszeitsparend-epischen Plansequenzen durchgepeitscht, um die Shôchiku-Chefs nicht merken zu lassen, was sie da eigentlich grad finanzierten. Der Film wurde von der KP denunziert und vom Studio nach wenigen Tagen aus den Kinos entfernt und aufs Regal gestellt. Hoch die internationale Solidarität. (R.H.) (filmmuseum)
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Details
- Regie
- Ôshima Nagisa
- Author
- Ôshima Nagisa, Ishidô Toshirô