Das so genannte Tschechowsche Gesetz wird in Theaterkritiken sehr oft zitiert: Wenn man im ersten Akt eine Waffe zeigt, muss sie spätestens im letzten Akt losgehen. In My New Gun, einem witzigen, trockenen, smarten «Ein-Puppenhaus»-Film für die 90er Jahre, gibt es eine Waffe, und sie geht los, aber nicht auf die offensichtliche Art und Weise, die man erwarten könnte. Debbie Bender lebt ein perfektes Leben im Amerikanischen Traum. Schließlich ist sie mit Gerald verheiratet, einem gut aussehenden Radiologen, der alles nach Hause bringt, was sie braucht, und noch mehr. Als Geralds Freund Irwin seiner Verlobten Myra einen Diamantring und einen handgravierten 38er mit Perlgriff schenkt, beschließt der überfürsorgliche und besitzergreifende Gerald, dass auch Debbie eine Schusswaffe braucht. Was kümmert es ihn, dass Debbie den Revolver in ihrem geschmackvollen Haus in Teaneck, New Jersey, nicht haben will? Die Waffe wird zu einer Art Figur im Film, eine lauernde, Unheil verkündende Präsenz in der Nachttischlade. Debbies und Geralds rätselhafter junger Nachbar, Skippy, ein nicht von Ehrgeiz angekränkelter Skatepunker, der heimlich in Debbie verknallt ist, bietet ihr an, die Waffe an sich zu nehmen. Als er sie eines Nachts «ausleiht», setzt er eine Kettenreaktion von absurden, unterkühlt inszenierten Ereignissen in Gang, die auch Debbies schlummerndes Innenleben erwachen lassen. (Joe Brown) Ich werde oft gefragt: «Ist das eine Komödie?» Ich meine, es ist eine Komödie, die nicht unbedingt lustig ist. Ich finde den eher traurigen Stand der Dinge aber ziemlich komisch. Es geht mir nicht so sehr um Realität, als darum, dass man das Reale fühlt. Ich hatte das Glück, den Film mit Schauspielern und einer Crew zu machen, die die das genauso sahen. (Stacy Cochran)
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Details
- Regie
- Stacy Cochran
- Kamera
- Ed Lachman
- Author
- Stacy Cochran
- Musik
- Pat Irwin