My Crasy Life

My Crasy Life

GB, USA, , 1991

My Crasy Life
Min. 95
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Eine Gang von Samoanern in Los Angeles: Sie schreiben crasy statt crazy, und ihre Riten und Heldentaten, denen Gorin mit diesem Film auf die Spur kommt, sind so ähnlich wie ihre Rechtschreibung: ein wenig daneben. Zur Debatte steht das Amerikanertum mit seiner Fähigkeit zur Integration von Abseitigem, und es geht um dies spielerische Musikalität von Sprache. Eine vergnügliche Dokumentation mit fiktionalen Anteilen, womöglich Gorins entspanntester Film. Crasy mit s statt z geschrieben so schreiben die samoanischen Gangster das Wort crazy verrückt. Jean-Pierre Gorin zieht im dritten Teil seiner Kalifornien-Trilogie über Sprache, Sprachentfremdung und Identifikation mit den amerikanischen Desperados von Long Beach, Los Angeles, herum mit Männern der Gewalt, die in Horden auftauchen und ihre eigene geheime Ausdrucksweise besitzen, ihren Rap-Jargon und ihr Graffiti-Talent. Eine realistische Dokumentation mit umfangreichen Interviews entwickelt sich in My Crasy Life zu einer fiktiven Geschichte mit inszenierten Ereignissen (wie etwa fingierte Meldungen in Polizeiwagen). Die Spuren der städtischen Existenz dieser farbigen Jugendlichen, von denen die meisten dazu prädestiniert sind einen frühen, gewaltsamen Tod zu sterben oder ins Gefängnis zu wandern, enthüllen seelische und emotionale Verhaltensmuster. Durch seine intensive Zusammenarbeit mit den «Objekten seiner Studie» gelingt es Gorin, ein fremdes und komplexes Sozialgefüge zu ergründen.

(Text: Viennale 2004)

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