Mutters Maske
D , 1988
In Anlehnung an Dietrich Kuhlbrodts Idee, Rainer Werner Fassinder sei eher von Veit Harlan denn von Douglas Sirk beeinflusst, nahm Schlingensief mit MUTTERS MASKE ein Remake von Harlans OPFERGANG (1944) in Angriff. Harlans von Morbidität und Selbstaufopferung getragenes Melodram, das der gleichnamigen Novelle von Rudolf G. Binding relativ frei nachempfunden ist, bietet das ideale Ausgangsmaterial für Schlingensiefs Überschreibung und Umformung. Ganze Dialogabschnitte übernimmt er aus der Vorlage, verzerrt und überspitzt Elemente und transformiert das todesverliebte Original schließlich sogar in eine Parabel auf Aids. Unter Einbeziehung der plumpen Erzählstrategien der Soapoperas und dem überaus gelungenen Einsatz Helge Schneiders als rationalistischem Bösewicht Martin von Mühlenbeck als negativem Gravitationszentrum der Handlung gelingt Schlingensief nicht nur die ironische Brechung von Harlans Film, sondern auch die kritische Dekonstruktion der Erzählzwänge des (reichsdeutschen) Spielfilms an sich. (tb/Filmarchiv Austria)
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Details
- Schauspieler
- Brigitte Kausch, Karl Friedrich Mews, Helge Schneider, Anna Fechter, Udo Kier, Volker Bertzky
- Regie
- Christoph Schlingensief
- Kamera
- Christoph Schlingensief
- Author
- Mathias Colli, Christoph Schlingensief
- Musik
- Helge Schneider, Hatte Grabe, Wally Böcker, Charly Weiss