Nachdem sich Andrej Tarkovskij einmal wohlgefällig über die frühen Werke von Aleksandr Sokurov geäußert hatte, galt dieser als des Meisters Epigone, bald auch Erbe. Obwohl Sokurov Tarkovskijs Wertschätzung schmeichelte, wollte er sich nicht auf die Rolle des Nachfolgers reduziert sehen - so versuchte er stets, sich von Tarkovskij und allen möglichen Vergleichen fern zu halten, in aller Reverenz natürlich. Ergo war das Projekt Moskovskaja ëlegija zunächst eine Überraschung, erwies sich jedoch als völlig schlüssig für Sokurov - Zoon Politikon und Chronist des konservativen Zeitgeists seiner Heimat.
Moskovskaja ëlegija ist auch weniger eine Verbeugung vor Tarkovskij, mehr eine raunende Evokation seiner Bedeutung als Künstler-Märtyrer, als nationale Ikone vor dem Hintergrund der geistigen Umbrüche im Post-Perestrojka-, Post-Glasnost-, postsowjetischen Russland. Um Andrej Tarkovskij und seine Kunst geht es nur so weit wie um Russlands Schicksal. (R.H.)
(Text: filmmuseum)
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Details
- Regie
- Aleksandr Sokurov
- Kamera
- Burov, Aleksej Najdenov