Der alte Shigeki verbringt den Rest seiner Tage in einem kleinen Heim im Grünen, in dem die junge Machiko arbeitet. Diese fühlt sich zu dem alten Mann hingezogen, denn beide sind von Trauer erfüllt: Shigeki hat vor mehr als dreißig Jahren seine geliebte Frau verloren, Machiko trauert um ihr Kind, das bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Nachdem die beiden ausgelassen Shingekis Geburtstag feiern, nimmt Machiko ihn in ihrem Auto mit zu einem Ausflug in den Wald. Kawase Naomi hat mit The Mourning Forest einmal mehr einen Film inszeniert, der sich durch seine Verbundenheit mit der Natur auszeichnet. Schon in den ersten Bildern sind wogende grüne Felder zu bewundern und labyrinthisch anmutende Hecken, in denen selbst ein greiser Rentner wie Shigeki wieder zum Kind wird und begeistert mit Machiko Verstecken und Fangen spielt. Unbeschwert tollen sie herum, wo sie den anderen doch eigentlich vor allem in ihrer gegenseitigen Trauer verstehen. Indem Kawase sie im Grün des tiefen Wald verlaufen lässt, kreiert sie ein Umfeld, das Raum bietet für eine existenzielle Begegnung zwischen den beiden ungleichen Menschen, den beiden Generationen. Denn die Tiefe des «Trauerwaldes» beunruhigt Shigeki und Machiko nicht, sondern erzeugt gegenteilige Gefühle: Durch das Ausgeliefertsein an die Natur finden die beiden zu sich selbst und vertiefen auch das Gefühl für den anderen. (Nana A.T. Rebhan)
(Text: Viennale 2007)
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Details
- Regie
- Kawase Naomi
- Kamera
- Nakano Hideyo
- Author
- Kawase Naomi
- Musik
- Shigeno Masamichi