Seit Mitte der 90er Jahre bewegt sich Hous Schaffen im Zickzack: Wurden vorher die Werke oft in Serien erstellt, wie Episoden eines größeren Romans, Kapitel einer Chronik, so bemüht er sich seit Goodbye South, Goodbye, Film für Film etwas anderes zu machen. So hat es seine tiefere, schaffensimmanente Logik, dass sich Hou nach dem späten 19. Jahrhundert (Flowers of Shanghai) nun seiner Heimat im Hier und Jetzt zuwandte, statt dem Öllampenschimmern der Neonfarbflächenschönheit huldigt und seine Charaktere ungleich derber daher reden lässt - wenn sie sich denn überhaupt etwas zu sagen haben. Was bleibt in diesem Dreieck zwischen einer lebensgierigen jungen Bardame, ihrem meist zugedröhnten, wahnsinnig eifersüchtigen DJ-Gespielen sowie einem so aufrichtigen wie sinistren Geschäftsmann mit offenbar soliden Unterweltverbindungen, ist ein Gefühl der Unbehaustheit - dass nichts Bestand hat und letztlich alles eitel, das Leben flüchtig ist. (R.H.)
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Details
- Schauspieler
- Shu Qi, Jack Kao, Tuan Chun-hao, Chen I-hsuan, Jun Takeuchi
- Regie
- Hou Hsiao-hsien
- Kamera
- Mark Lee
- Author
- Chu Tien-wen
- Musik
- Lim Giong, Yoshihiro Hanno