Film

Merci ... Dr. Rey

F, USA, , 2002

Min. 91
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Merci Dr. Rey erzählt die Geschichte von Thomas, einem jungen Schwulen in Paris, der Zeuge wird, wie jener Mann, mit dem er sich soeben treffen wollte, erstochen wird. Dies veranlasst ihn, schnurstracks seine Therapeutin Dr. Rey aufzusuchen. Doch dummerweise gerät er buchstäblich an jemanden Falschen: Thomas erzählt seine komplizierte Geschichte nämlich nicht Dr. Rey, sondern einer anderen Patientin und zwar ausgerechnet einer geistesgestörten Schauspielerin, die sich als Dr. Rey ausgibt. Damit wird schnell klar gestellt, dass die Komödie von Andrew Litvack einige Überraschungen der besonderen Art birgt und die Dramaturgie von Autor und Regisseur Litvack in erster Linie auf Personenverwechslungen setzt. Überdreht und zeitweise nahe am Slapstick, punktet Merci Dr. Rey deshalb in erster Linie mit seinen narrativen Volten und auch in den ruhigeren Momenten des Films schön zu beobachten der Gelassenheit seiner Darstellerriege. Man bringe einen hübschen 23-Jährigen mit einer Schwäche für Privatanzeigen (Stanislav Merhar), seine Mutter als Operndiva (Dianne Wiest in Hochform), deren makellose Couture-Direktorin und Freundin (die großartige Bulle Ogier), eine eher seltsame Schauspielerin (die faszinierend aufgekratzte Jane Birkin), einige Strichjungen und Vanessa Redgrave zusammen. Man füge eine gute Dosis an Narzissmus, ein wenig Mord und einen verlorenen Vater hinzu. Man mische das Ganze mit einem guten Blick für Visuelles (das einzigartige Paris als Kulisse), einem wunderbaren Soundtrack (von Pop zu Turandot) und einer spleenigen Hommage an Film und Stars. Man vermische die Zutaten mit einem Talent für Handlungsabläufe, und das Ergebnis ist eine gelungene Merchant-Ivory-Produktion namens Merci Dr. Rey.

(Text: Viennale 2005)

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