Auf ihrer Reise handeln drei Burschen weniger dem Samurai-Ehrenkodex entsprechend, denn aus Not und Hunger. Der erste stirbt an Fuß-Gangräne, der zweite fällt, während er feinsinnige Überlegungen zur Yakuza-Ehre anstellt, von einer Klippe, der dritte marschiert im Glauben, der zweite sei bloß seine Notdurft verrichten gegangen, einfach weiter.
Ein böser, schwarzhumoriger Kommentar von Altmeister Ichikawa zum grassierenden Yakuza-Film-Hype und den Studentenunruhen der sechziger Jahre: Für diesen komischen Anti-Samurai-Film um kopflose jugendliche Antihelden stürzt er das ehrwürdige historische jidaigeki-Genre durch Verwendung charakteristischer Stilmittel der "Japanischen Nouvelle Vague" (zittrige Kamera, abrupte Schnitte, exzessive Zooms) ins blanke Chaos.
Unter den Regisseuren des goldenen Zeitalters des japanischen Kinos nach dem Krieg nimmt Ichikawa Kon eine besondere Stellung ein. Ichikawa, der seine Karriere als Animationsregisseur begonnen hatte, entwickelte sich zu einer Leitfigur des japanischen Kinos und nahm stets mit Entschlossenheit und experimentellem Geist jede neue Herausforderung an. Er schuf raffinierte und mondäne Komödien, deren moderner und nüchterner Stil sich von der herkömmlichen japanischen Empfindsamkeit unterschied, verfilmte berühmte Literaturvorlagen auf ganz eigene Art und mit besonderer grafischer Prägnanz und setzte nicht nur im Spielfilmbereich neue Maßstäbe, sondern auch mit der Dokumentation Tôkyô Orinpikku (Tôkyô Olympiad, 1965), die bis heute den Rekord als erfolgreichster japanischer Dokumentarfilm hält. )
Kaufen & Leihen
Leider konnten wir keine Streaming-Angebote für The Wanderers finden.
Details
- Regie
- Ichikawa Kon
- Kamera
- Kobayashi Setsuo
- Author
- Tanigawa Shuntarô, Ichikawa Kon
- Musik
- Kuri Sutei (= Ichikawa Kon), Asami Yukio