Masahista (The Masseur)

Philippinen , 2005

Min. 80
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Gedreht innerhalb von nur acht Tagen, schildert The Masseur die Geschichte des jungen Iliac, der in einem Massagesalon namens Maharlika, in einem kleinen Innenhof verborgen und Diskretion versprechend, die männliche Klientel betreut. Iliac verrichtet für jeden Kunden dasselbe Ritual: Entkleidung und Ölmassage das unausweichliche Vorspiel für den sexuellen Akt. Eines Morgens erfährt er vom Tod seines Vaters, und die Tradition schreibt vor, was an diesem wichtigen Tag im Beisein aller getan werden muss: Die Witwe sitzt in Schwarz gekleidet neben dem Leichnam, Iliac muss als ältester Sohn den Sarg zusammen mit anderen männlichen Verwandten zum Friedhof tragen. The Masseur lebt von Stimmungen, die einander diametral gegenüberstehen, und zeigt zwei Arten von Pflichterfüllung: das feierliche Ritual, das mit einem Begräbnis verbunden ist, und dasjenige einem Kunden gegenüber, der für Sexualität bezahlt. The Masseur strahlt eine rare Authentizität aus, inszeniert in bruchstückhaftem Stil. Brilliante Mendoza stellt die Wirkung der verschiedenen Arten von Bedrückung einander gegenüber: die spürbare räumliche durch die dünnen Wände des Massagesalons und die emotionale durch die Trauer um den Tod des Vaters. The Masseur ist minimalistisch, ungehemmt und nachdenklich zugleich und schöpft seine Kraft aus exakt komponierten Bildern wie einer komprimierten Schnittfolge. Die Überschneidungen von Sex und Trauerritualen vermitteln ein ungewöhnliches und intensives Porträt der Widersprüche, die das Leben des jungen Masseurs bedingen und führen den Zuschauer in Richtung eines aufgeschlossenen Verhältnisses gegenüber einem Jugendlichen, der letztlich seinen Pflichten ergeben ist. (Giovanna Fulvi)

(Text: Viennale 2005)

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