Kei und seine drei Kumpane leben in Hongkong ein unbeschwertes Leben als Taschendiebe. Mit Eleganz und Anmut bewegen sie sich wie die titelgebenden «Spatzen» im Gewühl der Großstadt. Die geheimnisvolle Schönheit Chun Lei überredet die Freunde, einen Schlüssel für sie zu stehlen. Doch bei der Übergabe löst sich die Schöne mit dem Schlüssel in Luft auf - und die Bande beginnen zu ahnen, dass mehr hinter Chun Lei und ihrem Auftraggeber steckt, als sie dachten. Vor allem, als mit dem öffentlichkeitsscheuen Tycoon Mr. Fu ein weiterer Interessent ins Spiel kommt. An Sparrow hat Johnnie To vier Jahre gearbeitet; in dieser Zeit sind insgesamt acht neue Filme entstanden. Doch diese Arbeitslast hat Sparrow nicht geschadet - er hat sogar etwas von der Unschuld der frühen Nouvelle Vague. Und wie die jungen Franzosen damals klaut der Regisseur aus Hongkong einfach bei den alten Meistern. Es geht um elegantes Filmen von Gaunereien. Um Stil und Ästhetik. Um scheinbar nutzlosen Humor und besonders um Bewegung. Dafür bleibt die Handlung manchmal einfach stehen, und dann sieht man einer Frau beim Zigarette rauchen zu. Johnnie To wird oft für Dinge gescholten, die etwa bei Wong Kar-wai stets bejubelt werden. Der abschließende nächtliche Coup, wenn die Gegner sich gegenseitig an die Brieftaschen gehen, zeigt dann nur noch Großaufnahmen von Regenschirmen, Wassertropfen, starren Männergesichtern. Ein verführerisches, dunkles Ballett. (Holger Kreitling)
(Text: Viennale 2008)
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Details
- Regie
- Johnnie To
- Kamera
- Cheng Siu Keung
- Author
- Chan Kin Chung, Fung Chih Chiang
- Musik
- Xavier Jamaux, Fred Avril