Škafars letzter Film ist vom Werk Marcel Prousts inspiriert. Mama ist im Wesentlichen ereignislos und fast ohne Dialoge. Stattdessen sehen wir der Mutter beim Sein – Denken, Fühlen und Erinnern – zu, gebadet im Licht des Films, zittrig bei Tag und zurückgenommen beim nächtlichen Kerzenlicht. Die Erinnerung wird geradezu greifbar: Indem Škafar bei Mama oft auf kausale Verbindungen zwischen den Einstellungen verzichtet, präsentiert er weniger eine Geschichte als die Beschwörung einer Beziehung, mit einer Distanz, die jeden kleinen Moment im Abglanz der Reflexion aufleuchten lässt. Wieviel Liebe steckt in der Erinnerung – und wieviel Erinnerung in der Liebe? Davor ein Kurzfilm über die berühmte Alte Brücke von Mostar, die im Jugoslawienkrieg zerstört wurde und deren Wiederaufbau zum symbolischen Akt wurde – auch wenn sie nie mehr so sein würde wie zuvor. (D.K./J.M.)
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Details
- Schauspieler
- Nataša Tič Ralijan, Vida Rucli, Gabriella Ferrari
- Regie
- Vlado Skafar