Robert Maillart (1872-1940) revolutionierte die Stahlbetonbauweise und realisierte mit seiner Reduktion des Materials auf die wesentlich tragenden Teile und deren Neugestaltung in seinen Bauwerken eine bis dahin unbekannte Formenwelt. Seine Themen und Erfindungen - Pilzdecken- und Gegenbogenkonstruktionen, unterzugslose Decken, Dreigelenkbogen, Rundbogen-Brücken mit gekurvter Fahrbahn - erforschten enzyklopädisch die Möglichkeiten der Stahlbetonbauweise und setzten in ihrer komplexen Einfachheit und Eleganz der tragenden Teile weltweit neue ästhetische Maßstäbe. Seine Abkehr von der Massivbauweise und Reduktion auf die wesentlichen Kraftlinien erzeugte aber auch das Misstrauen der Ämter und führte zu absurden Bauauflagen. Seine bahnbrechenden Experimente finden sich in abgelegenen Tälern Schweizer Kantone, in denen man ihm freie Hand gewährte. An der Zufahrt zur Salginatobel-Brücke in Graubünden fanden wir eine Plakette der American Society of Civil Engineers, die die Brücke zum «International Historic Civil Engineering Landmark» erklärte. In Europa war Maillart lange nur Insidern bekannt. Seine Bauten im vorrevolutionären Russland von 1912 bis 1918 werden fälschlicherweise den «Künstleringenieuren» der Revolutionsphase zugeschlagen.
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Details
- Regie
- Heinz Emigholz
- Kamera
- Heinz Emigholz
- Verleih
- Pym Films