«Ich liebe die Frau, die meinen Vater totgefahren hat»: Über solche Themen wird normalerweise bei Bärbel Schäfer oder Hans Meiser diskutiert. Man kann derartige Vorfälle aber auch künstlerisch verarbeiten, als Märchen für Erwachsene. Um die Absurdität noch zu steigern, lässt Denis Villeneuve die Geschichte von einem Fisch erzählen. Genauer gesagt, von mehreren Fischen, da über den einzelnen Erzählern schon das Hackebeil geschwungen wird.Villeneuve scheint aber auch ein humorvoller Mensch zu sein, da er sich gleich vorweg für seinen Film entschuldigt. Er sei unter Hypnose entstanden und verbreite Klischees über Norwegen. Klingt ganz schön konfus. Aber keine Sorge, es gibt auch zwei nachvollziehbare Handlungsstränge. Der erste dreht sich um eine Fahrerflucht. Bibiane Champagne, die gerade eine Abtreibung hinter sich hat, hat einen Passanten angefahren. Der ist dann allerdings nicht auf der Straße liegen geblieben, sondern zu sich nach Hause gegangen und dort an seinen Verletzungen gestorben. Der Mann war Fischhändler, und Fische haben den Unfall mit verursacht. Kistenweise sind sie aus einem Lkw gefallen und haben Bibianes Aufmerksamkeit abgelenkt.Der zweite Handlungsstrang ist eine Liebesgeschichte. Der Sohn des Toten, mit dem schönen Namen Evian, reist an, um die Asche seines Vaters abzuholen. Zufällig lernt er Bibiane kennen. Weil sie ihn spontan verführt, verpasst er sein Flugzeug - das dann abstürzt. Ihre Libido rettet also sein Leben. Was wird nun aus seinem Entschluss, den Tod des Vaters zu rächen? Das Schöne an dem Film ist, dass er nichts erklärt. Maelström schafft es, den Zuschauer so sehr zu verzaubern, dass er die Verwirrung gern in Kauf nimmt. (Frank Noack)
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Details
- Regie
- Denis Villeneuve
- Kamera
- André Turpin
- Author
- Denis Villeneuve
- Musik
- Pierre Desrochers
- Verleih
- Filmladen