Ein Melodram ist es fraglos, aber zur allgemeinen Überraschung und Begeisterung des Publikums und der Kritik verwandelte Griffith den formelhaften Stoff in ein ungemein lebendiges Kinostück: Der Film analysiert den Kontrast zwischen Tradition und Modernität, mit deutlichen Hinweisen auf jene antipuritanische Grundhaltung, die für Griffiths frühere Werke (von der Biograph-Zeit bis Intolerance) typisch war. Seine exquisite Modulation von düsteren und lichten Tonlagen in der Entwicklung des Themas "Verführt und verlassen" bereitet eine außerordentliche Schlusssequenz vor, gedreht bei extremer Kälte und unter sehr gefährlichen Umständen: Die Heldin (Lillian Gish) wird im letzten Moment vor dem Tod bewahrt, während sie auf einer Eisscholle dem Wasserfall entgegen treibt.
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