MACHO-MÄNNER UND SCHWULE IN PINK

Die Absicht ist gut, die Botschaft klar: Toleranz und Menschenrechte gegenüber unseren schwulen und lesbischen Mitbürgern und Mitbürgerinnen im tendenziell homophoben Ex-Jugoslawien. Tatsächlich wurden noch 2010 die Teilnehmer der Gay Parade in Belgrad von Neonazis angegriffen.

Anlass für Regisseur Srdjan Dragojević, mit seiner drastischen Hetero-Homo-Komödie auf diese Missstände aufmerksam zu machen – und damit einen Publikums-Hit zu landen.

Ausgerechnet ein Super-Macho, Kriegsveteran und Vater eines Neo-Nazis soll eine Security-Truppe für die Schwulenparade in Belgrad organisieren.

Dragojević mobilisiert jedes nur denkbare Schwulenklischee, um seine Komödie krachen zu lassen: Schwule lieben Pink, spreizen beim Schnaps Trinken den kleinen Finger und fallen in Ohnmacht, wenn man sie nur anpustet.

Stimmt schon, auch die Machos und die Tussi-Frauen kommen völlig überzogen daher – und klar, all diese Stereotypien auf die Spitze getrieben, produzieren oft auch etwas Witziges. Trotzdem: bei allen guten Absichten bleibt diese Methode des krassen Klischees doch zweifelhaft.

KURIER-Wertung: *** von *****