Das junge Mädchen Lina wächst im Beirut der 1980er Jahre und des Bürgerkriegs heran, im Schatten einer bürgerlichen Familie in Auflösung und mit der Hausgehilfin als einziger Vertrauter. Es ist, als würde das stille, unsichtbare Mädchen zwischen all den politischen Kämpfen und privaten Wirrnissen gar nicht existieren, und doch hat sie sich ihre eigene rebellische Welt der Beobachtungen, des Widerstands und der Intrigen konstruiert. Es ist, hat ein Kritiker geschrieben, als würde sich Bressons «Gnade der Jugend» wiederfinden auf den Schlachtfeldern Samuel Fullers. Danielle Arbids In the Battlefields ist eine genau beobachtete und deutlich unsentimentale Coming-of-Age Geschichte, die im Beirut der frühen 1980er Jahre spielt und aus der Sichtweise des katholisch erzogenen und vernachlässigten 12-jährigen Mädchens Lina erzählt wird. Während ihre Familie in einem andauerndem Stadium unterdrückter Hysterie lebt, beginnt Lina für das Dienstmädchen zu schwärmen, das sie in die Welt des anderen Geschlechts einführt und gleichzeitig als Ausrede für heimliche Verabredungen benutzt. Der Bürgerkrieg wird, mit Ausnahme gelegentlicher Schießereien und nächtlicher Artillerie-Bombardements von der Leinwand ferngehalten und stattdessen auf das familiäre Reich verlagert. Der größere Konflikt ist trotzdem deutlich spürbar: im Zerfall der Heirat der Eltern, der immer obsessiveren Spielsucht des Vaters und dem alles durchdringenden Gefühl von zerstörerischem Eigeninteresse, das die Handlungen der Charaktere untermauert und schließlich die Beziehung zwischen Lina und Siham befleckt. (Gavin Smith)
(Text: Viennale 2004)
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Details
- Regie
- Danielle Arbid
- Kamera
- Hélène Louvard
- Author
- Danielle Arbid