John LeTour arbeitet als Drogenkurier. Von Ann erhält er seine Anweisungen und liefert die bestellte Ware ab, wo auch immer sich der Kunde gerade befindet: in Cocktailbars, schicken Restaurants oder auf wilden Szene-Parties. Le Tour bewegt sich ziellos durchs Leben; er hatte nie geplant, Dealer zu werden, aber er arbeitet gern mit Ann zusammen, und im Laufe der Jahre hat sich eine gewisse Bindung zwischen den beiden entwickelt. Der Mord an einem Studenten, der mit Rauschgift in Verbindung gebracht wird, macht diese Arbeit allerdings wesentlich schwieriger. Ann will sich aus dem Geschäft zurückziehen. LeTour stürzt diese Aussicht in noch größere Orientierungslosigkeit; er sucht eine Hellseherin auf, um etwas über seine Zukunft zu erfahren. Eines Nachts trifft er Marianne wieder, seine Ex-Freundin und die große Liebe seines Lebens. Sie hat die Drogenszene verlassen und will mit LeTour nichts mehr zu tun haben. Sie verbringen die Nacht zusammen, dann macht sie sich davon. Mittlerweile hat sich ein Anti-Drogen-Polizist an LeTours Fersen geheftet und verlangt Informationen über den Mord an dem Studenten. Johns Spielraum wird immer enger. Diese Figur entwickelt sich vom Zorn hin zum Narzissmus und dann zur Angst. Das ist wohl der Bogen eines Lebens. Ich bin mit der Figur noch nicht fertig. Ich weiß nicht, ob ich noch jemals über ihn schreiben werde, ich weiß aber, wo er in zehn Jahren stehen wird. Diese Weiterentwicklung ist meine, mein Denken über diesen Typen, diesen Einsamen, diesen Voyeur, diesen Mann, der nur sich selbst Gesellschaft ist, der im Leben anderer auftaucht und wieder verschwindet, aber kein eigenes Leben hat: ein Mann, der fast mehr eine Seele ist als ein Körper. (Paul Schrader, 1991) Mit Anklängen an den unvergesslichen Travis Bickle in Taxi Driver und an Julian Kaye in American Gigolo ist John LeTour die Quintessenz des Schraderschen Lonely Man. In der weltoffenen Atmosphäre New Yorks ist er ein Mann mit einem nagenden Bedürfnis nach Spiritualität, ein Drogendealer, der getrieben wird von den bösen Vorzeichen seiner Zukunft. Er lebt in einem fast leeren Apartment, hört Radio und verbringt die Zeit damit, den Strom seiner Gedanken in Notizbüchern festzuhalten, nur um diese dann wegzuwerfen. (Geoffrey Gilmore)
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Details
- Regie
- Paul Schrader
- Kamera
- Ed Lachman
- Author
- Paul Schrader
- Musik
- Michael Been
- Verleih
- Warner Bros.