Agnès Varda hat sich einmal mehr auf die Suche begeben, und zwar diesmal nach ihren eigenen Erinnerungen. Mit Les Plages d'Agnès ist ein autobiografisches Projekt und ein überaus erstaunliches und bezauberndes Werk mit melancholischem Unterton entstanden. Völlig fehl am Platze ist die Bezeichnung Dokumentarfilm für dieses Gebilde. Gleichzeitig ist nichts leichter auf der Welt, als Zugang zu diesem durch und durch lustigen Konstrukt voller Einfallsreichtum zu finden. Mit diesem unverblümt autobiografischen Projekt stellt Agnès Varda einmal mehr ihre Fähigkeit unter Beweis, ihr eigenes Werk aus neuer Perspektive zu betrachten, indem sie Bilder aus vielen ihrer Filme wiederverwendet und alle ihr am Herzen liegenden Dinge in einem beeindruckenden Mosaik anordnet. Die verblüffende Natürlichkeit, mit der die 80-jährige Regisseurin auf der Leinwand zum unwiderstehlich grotesken Clown wird, zumindest wenn sie vor der eigenen Kamera steht, verleiht diesem wundervollen Film im Film im Film zusätzlichen Reiz. Das Belgien der Kindheit, das Paris der Besatzungszeit, die 60er Jahre und die Zeit in Amerika - aus all diesen Abschnitten pickt Varda hier ein unbekanntes Detail heraus, formuliert dort ein bekannteres Element neu und erklärt: «Wenn man in die Menschen hineinschauen könnte, würde man Landschaften in ihnen finden. Würde man in mich hineinschauen, dann wären es Strände.» (Julien Welter)
(Text: Viennale 2008)
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Details
- Regie
- Agnès Varda
- Kamera
- Alain Sakot, Helene Louvart, Arlene Nelson
- Author
- Agnès Varda
- Musik
- Joanna Bruzdowicz, Stéphane Vilar, Paule Cornet
- Verleih
- Stadtkino Filmverleih
Bilder
4 Bilder
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