Der letzte Bolschewik

Der letzte Bolschewik

Le Tombeau d'Alexandre F , 1993

kurz nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, versuchte Chris Marker Bilanz zu ziehen über das Experiment des "real existierenden Sozialismus", indem er sowjetische Geschichte durch die Lebensgeschichte eines wahlverwandten russischen Regisseurs erzählte.

Der letzte Bolschewik
Min. 118
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Chris Markers zweiter Film über den sowjetischen Filmemacher Aleksandr Medvedkin (von "Le Train en marche" hat er sich mittlerweile distanziert) bot Gelegenheit, dem verstorbenen Freund eine Hommage zu setzen - dies ist, neben "Grab", die zweite Bedeutung des Wortes "tombeau". Zugleich denkt Marker hier über den Zerfall der Sowjetunion und der mit ihr verbundenen Utopien nach.


Und drittens ist sein Film das Porträt einer ganzen Generation von Avantgardisten (Vertov, Babebpund ihrer Beziehung zum Stalinismus: Medvedkins Kinozug-Filme zeigten ungeschönt Missstände, die satirisch burleske Komödie Scast'e einen schalkhaften Bauern, der sich nicht in die Kolchosenarbeit einfinden kann.


Marker entwirft Medvedkin als nicht korrumpierten, religiös überzeugten Kommunisten, als Opfer-Täter, der in einem Land und in einer Zeit lebte, "wo jeder schuldig wurde". Ein Stück angewandter Filmkritik, ein im Medium Film unternommener Nachtrag zur Filmgeschichte. (T.T.)

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Details

Regie
Chris Marker
Kamera
Chris Marker, Andrej Pa¿kevi
Author
Chris Marker

Kinoprogramm