In spröd-armem, lichtsensiblem Schwarzweiß, abrupten Sprüngen, langen Sprechblöcken: Fragmente über Politik, Liebe, Terror, Fotografie und Tod. Ein Film über den Versuch, dem Krieg zu entfliehen und der Liebe Raum zu verleihen. Der Krieg: ein schmutziger, der, den Frankreich in Algerien führt. Der Held das Gegenteil eines Helden: ein Junge, der desertiert, aber dann für die OAS in der Schweiz Mordaufträge absolviert, an die er nicht glaubt. Er ist wirr, zynisch, verzweifelt, verletzlich wie der Film selbst und trachtet vergeblich danach (nicht anders als Godard in diesem Jahr 1960), sich Klarheit über die Dinge zu verschaffen. Die Zeit zu handeln sei vorbei, die Zeit des Nachdenkens habe begonnen, verkündet der Off-Kommentar am Beginn des Films. Kino als Reflexion. Oder vielmehr: als Zerstörung, Zerfaserung, Widerspruchs-Durchlöcherung der Reflexion. (Harry Tomicek)
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Details
- Schauspieler
- Michel Subor, Anna Karina, Henri-Jacques Huet, Jean-Luc Godard, Paul Beauvais
- Regie
- Jean-Luc Godard
- Kamera
- Raoul Coutard
- Author
- Jean-Luc Godard
- Musik
- Maurice Leroux