Le Amiche
, 1955
Ein Selbstmordversuch zieht die Modistin Clelia in eine Clique der Turiner Gesellschaft. Sie versucht den Grund der Tat herauszufinden, doch im Wechselspiel von Melancholie und Ennui, das sie bald umgibt, im ständigen Wogen von zuerst versprochener Liebe und dann bloß vorgefundener Lust wird die Ermittlung belanglos: ein klammer Fetzen Mitgefühl in der Eiszeit der Moderne. Mit Le Amiche nähert sich Antonioni der ästhetischen Vollendung seines kinematographischen Entwurfs: Ein Totentanz von ungemütlich, aber doch beharrlich Lebenden, arrangiert weniger über den Dialog als durch die Choreographie der mise en scène. Acht Hauptfiguren tauchen, quasi gleichberechtigt, durch goldene Käfige und falsche Versprechen von Trost, die von Antonionis erdrückend präziser Kadrierung in eine kalte, schöne Collage unbehauster (Seelen-)Landschaften verwandelt werden. Die Protagonisten fungieren darin wie bewegliche Möbelstücke, die zu ihrem grenzenlosen Unglück mit Bewußtsein geschlagen worden sind. (Filmmuseum)
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