Die Szene von LE VICINAL ist eine kleine Hommage an den Beruf, den Pierre Creton selbst einmal ausübte. Sein Debüt von 1994 versammelt bereits eine Vielzahl der Motive, die ihn fortan umtreiben werden: Natur, Arbeit, die Präsenz der Gedanken in der physischen Welt. Die Pluralität des Begehrens beschäftigt ihn auch in UN DIEU À PEAU DOUCE, einer schwulen Reverie, die wie eine nachträgliche Auskoppelung aus dem zutiefst politischen Hauptfilm LE BEL ÉTÉ anmutet. Creton beschwört eine Atmosphäre aktiven Wohlwollens, die einige aus Afrika Geflüchtete in seiner normannischen Heimat umgibt. Nach der Abwicklung des Flüchtlingslagers in Calais engagiert sich eine Hilfsorganisation für die jungen Männer. Das heitere Einerlei des Lernens, Kultivierens und Entdeckens bestimmt den Alltag dieser Gemeinschaft, bei dem auch ein Bienenkorb nicht fehlen darf. Im Zusammenspiel der Filme, dem Zirkulieren der Namen, Orte und Gefühle, erweist sich Cretons poetische Gabe, mehr sichtbar werden zu lassen, als zu sehen ist.
(Gerhard Midding)
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Details
- Regie
- Pierre Creton