Lake Tahoe

Lake Tahoe

Mexiko , 2008

Lake Tahoe
Min. 81
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Auf einer verlassenen mexikanischen Landstraße knallt der junge Juan mit seinem Auto ohne nachvollziehbaren Grund gegen einen Strommast. Zwar ist der Schaden nicht sehr groß, dennoch lässt sich der Wagen nicht mehr starten. Auf der Suche nach einem Mechaniker macht sich Juan zu Fuß auf den Weg. In der nahegelegenen Siedlung scheint sich niemand wirklich für ihn zu interessieren, von einer Werkstätte wird er zur nächsten geschickt. Schließlich trifft er auf den alten Don Heber, der ihm jedoch nur helfen kann, falls der Junge das entsprechende Ersatzteil auftreibt. So führt Juan, ab da begleitet von Dons Hund Sica, sein Irrweg immer weiter, bis er am Ende des Tages auf eine ganze Reihe absurder Begegnungen zurückblicken kann, die jedoch zu einer großen Einsicht führen. Fernando Eimbckes zurückhaltender Gestus könnte sich kaum deutlicher vom fiebrigen Stil seines mexikanischen Kollegen Alejandro González Iñárritu oder der überbordenden Fantasie Guillermo del Toros unterscheiden. Die leergefegten Räume, die geometrischen Farbflächen der Architektur, die Schattenwürfe - Eimbckes Bilder bedienen sich bei Malerei und Kunstfotografie. Eine Stilübung, denkt man zunächst. Doch irgendwann mischt sich eine andere Tonlage unter die Lakonie, und es wird klar: Hier sind nicht nur eine Stoßstange und ein Frontkühler kaputt gegangen - hier wurde etwas viel Wichtigeres zerstört. Lake Tahoe ist auch ein stiller, autobiografischer Film über Verlust und Trauer. (Julian Hanich)

(Text: Viennale 2008)

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