Lichter der Vorstadt
Film

Lichter der Vorstadt

Laitakaupungin Valot FIN, D, F, , 2006

Der Nachtwächter Koistinen streunt nach der Arbeit einsam durch die verlassenen Straßen der Stadt, als er eines Tages die Bekanntschaft der Blondine Mirja macht.

Lichter der Vorstadt
Min. 78
Start. 26.10.06

Mirja nutzt Koistinens Gutmütigkeit aus, um ihm Informationen für einen Einbruch zu entlocken, worauf der lakonische Wächter angeklagt und - obwohl unschuldig - ins Gefängnis gesteckt wird. Nicht nur seine Arbeit und Freiheit sind verloren, sondern auch seine Träume scheinen für immer dahin. Lights in the Dusk ist der dritte Teil der Trilogie Kaurismäkis, die man am besten als «Loser-Trilogie» bezeichnet. Drifting Clouds behandelte das Thema Arbeitslosigkeit, in The Man Without a Past versuchte ein Mann ohne Gedächtnis sich ein neues Leben aufzubauen. Lights in the Dusk schließlich widmet sich ganz dem Thema Einsamkeit. Schöner kann man diese kaum inszenieren. (Nana A. T. Rebhan) Kaurismäki verknüpft Figuren eines Außenseiterdramas mit Versatzstücken des Film noir. Hierin zeigt sich eine weitere Eigenart seines Werkes. Er verarbeitet Motive und Stilelemente unterschiedlicher Filmgattungen zu einem neuen eigenständigen, eigenwilligen Ganzen. Seine Genre-Collagen greifen auf klassische Elemente des Filmrepertoires zurück, die sie abrufen aber gleichzeitig auch demontieren. Eine doppelbödige, poststrukturalistische Ironie, mit der beispielsweis Mirja charakterisiert wird: Die Femme fatale am Staubsauger, die bei einem Treffen der Gangsterbosse im Hintergrund den Fußboden saugt, karikiert das Noir-Klischee, das Kaurismäki in den Szenen mit Mirja und Koistinen wieder aufleben lässt. Lights in the Dusk ist weder Parodie noch Neo-Noir - oder beides zugleich. (Stefan Volk)

(Text: Viennale 2006)

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