Rolf Thiele stellt Nadja Tiller ins Zentrum dieses hinsichtlich der filmischen Verfahren experimentell gestalteten Psychomelodrams mit existenzialistischem Touch. Sie spielt Georgia Gale, eine junge Autorin, die sich nach einem Zusammenbruch in ein luxuriöses Schweizer Sanatorium begibt, um sich von Dr. de Lattre kurieren zu lassen. Er betrachtet ihren Alkoholismus, durch den sie ihren Wahrnehmungsstörungen zu entrinnen versucht, als Sekundärphänomen einer tief verborgenen Lebensangst. Auch die kluge Priorin eines Klosters, eine ehemals drogensüchtige Schauspielerin, zu der sie flüchtet, rät ihr ab vor der Flucht in die Religion allein aus Gründen der Lebensuntüchtigkeit. Die Patienten der Klinik, leiden, jede/r auf seine Weise, an »unterbrochenen Beziehungen zur Umwelt«; ein Kollektiv grotesker Typen, mit mehr oder weniger ernsthaften Spleens. Als Marjorie, eine von Todessehnsucht besessene nymphomane femme fragile, Suizid begeht, erschüttert Georgia dieser reale Tod so sehr, dass sie sich endlich auf die Therapie einlässt. (is)
(Text: Filmarchiv Austria)
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