Die Stadt frisst ihre Kinder

Die Stadt frisst ihre Kinder

La Ville est tranquille Frankreich , 2000

La Ville est tranquille erzählt, abwechselnd majestätisch ruhig, dann wieder ungebärdig emotional von den Zusammenhängen, die das Leben ausmachen.

Die Stadt frisst ihre Kinder
Min. 132
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"Der Tod wäre schön", sagt Ariane Ascaride und kämpft doch weiter ums Leben: Während sich der arbeitslose Mann daheim vollaufen läßt, geht sie zur Schicht in die Fischfabrik, kümmert sich ums Enkelkind und stellt Heroin für ihre Tochter auf, deren Entzugsschmerzen sie nicht mitansehen kann. Rundherum malt Robert Guédiguian, Chronist seiner Heimatstadt Marseille, ein Stadtporträt mit großem Personal, nicht in Form von short cuts, sondern durch long shots: La Ville est tranquille erzählt, abwechselnd majestätisch ruhig, dann wieder ungebärdig emotional von den Zusammenhängen, die das Leben ausmachen. Politik und Privatheit, Kriminalität und Solidarität, tödliche Verzweiflung und unbändiger Lebenswille: Sie (und Guédiguians bewährtes Darsteller-Ensemble) halten das lose und sehr nuancierte Geflecht zusammen. Ein Zeitbild, in dem schichtweise Bedeutungsebenen aufgetragen werden, bis es am Ende zur gewaltsamen Entladung kommt - und die Ruhe der Stadt von einem Schmerzensschrei zerrissen wird. Cry, cry, cry, Baby!
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