Die Piratin
Film

Die Piratin

La Pirate F , 1984

Plötzlich verschlägt es ihm den Atem. Er traut seinen Augen nicht. Wie vom Blitz getroffen starrt er gebannt auf diese reizvolle Frau, ein umwerfendes Geschöpf, das auf seinen hochhackigen Schuhen auf den Rost eines Windschachtes halt macht und verzückt das rote Kleid im Wind hochwirbeln läßt. Ein Traum von Frau. Bei Teddy funkt es gewaltig und die ehebrecherische Begierde stürzt sich wie ein Orkan über ihn. Von nun an wird sein Leben total auf den Kopf gestellt. Aber noch bevor der Traum vom Glück im Wasserbett der Angebeteten in Erfüllung geht, findet er sich in schwindelnder Höhe in der wahnwitzigsten Situation seines Lebens wieder. Ein Film voller heiterer Einfälle und verwickelter Situationen. Spritzig, witzig, turbulent

Die Piratin
Min. 86
Start. /

Als Alma eines Nachts gemeinsam mit ihrem betrunkenen Ehemann Andrew und einem Freund nach Hause zurückkehrt, warten vor der Tür ihre frühere Geliebte Carole und ein geheimnisvolles Mädchen. Sofort flammt die alte Leidenschaft der beiden Frauen füreinander wieder auf, doch Alma kann, nein, will sich nicht zwischen ihrem Mann und ihrer Freundin entscheiden. In der Folge entwickelt sich ein furioses Hin und Her, das die Figuren die ganze Nacht und den kommenden Tag über in Atem hält und fluchtartig vor sich her treibt durch Hotelzimmer, über Autobahnen, schließlich auf ein Schiff und am Ende auf die offene See. Dort gibt es vor der Entscheidung kein Entrinnen mehr. La Pirate ist ein eigenartig hysterischer und brachialer Film, in dem einstiges Glück nur noch in den Schmerzen spürbar ist, welche die Liebenden einander zufügen. Sexualität wird zur Waffe, und in der gewalttätigen Kollision der von Gefühlen gebeutelten Körper steckt die ganze Sehnsucht nach einer verloren gegangenen Harmonie. So wie im Hass, den man sich gegenseitig ins Gesicht schreit, im Flehen um Verständnis und in der vergeblichen Hoffnung auf einen Kompromiss. Alma, die schon bald nicht mehr weiter weiß, sieht sich vor eine Wahl gestellt, die gänzlich überflüssig wäre wären da nicht der Egoismus und die Eifersucht jener beiden Menschen, die sie zu lieben vorgeben und doch nur besitzen wollen. Der Ehemann und die Geliebte verzehren sich nach ihrer urspünglichen Wildheit, dem Versprechen ihrer Androgynität und können doch die Freiheit, die diese zur Bedingung hat, nicht ertragen. Als Projektionsfläche benutzt, ist Alma schutz- und wehrlos den Versuchen einer Festlegung ausgeliefert, die per se sinnlos ist. Und dafür, dass man ihr mit Haut und Haar, auf Gedeih und Verderb verfällt, zahlt sie den hohen Preis unablässigen Verfolgtwerdens. So konkretisiert sich der Kampf der Geschlechter auch im uneindeutigen und doch so erotischen Körper Jane Birkins an dem die beiden Konkurrenten so lange verzweifelt zerren, bis er die Anspannung nicht mehr aushält und blutig zerreißt. (Alexandra Seitz)

(Text: Viennale 2005)

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