Pesthauch des Dschungels
La Mort en ce jardin F, Mexiko, , 1956
La Mort en ce jardin geht auf den Vorschlag eines französischen Produzenten zurück, der einen Film im Stil von Henri-Georges Clouzots Le Salaire de la peur im Sinn hatte. Buñuel schuf aus der Vorlage von José-André Lacour eine französische Variante dessen, was er so oft in Mexiko gedreht hatte, einen intelligenten Genrefilm: Die Arbeiter in den Diamantenminen einer lateinamerikanischen Bananenrepublik haben sich mit den Soldaten angelegt, die eine Enteignung der Minen durchsetzen sollen, als plötzlich Shark auftaucht, der mit seinem Packesel durch das Niemandsland zieht. Nachdem ihn die Dorfhjure Djin an die Armee verraten hat, gelingt ihm wenig später die Flucht aus dem in einer Kathedrale untergebrachten Gefängnis, und plötzlich findet er sich mitten in einer Revolution wieder. Er jagt das Munitionslager der Armee und damit auch die Kathedrale in die Luft - doch wird sich zeigen, dass sich die Religion nicht so leicht abschütteln lässt. Schließlich wird Shark zum Führer einer zusammengewürfelten Gruppe, die verzweifelt in den Dschungel flieht: Djin, ihr alter, aber reicher Verlobter Castin mit seiner stummen Tochter María und Pater Lizardi, ein gutmütiger Priester. Als Shark eine Schlange tötet und häutet, wird deren Körper bereits von Ameisen aufgefressen, bevor man auch nur dazu gekommen ist, eine Feuerstelle vorzubereiten. Ein harter Schnitt zeigt Paris bei Nacht, hupende Autos, großstädtische Geschäftigkeit, doch dieses Bild verwandelt sich in eine Postkarte, die Castin, der von der Rückkehr in die französische Heimat mit Djin träumt, anstarrt. Er zerreißt sie und wirft sie ins Feuer. Am Ende nimmt Castin, von einem religiös motivierten Schuldkomplex in den Wahn getrieben, ein Gewehr zur Hand. (Bill Krohn)
(Text: Viennale 2006)
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Details
- Schauspieler
- Georges Marchal, Simone Signoret, Charles Vanel, Michel Piccoli, Michèle Girardon, Tito Junko
- Regie
- Luis Bunuel
- Kamera
- Jorge Stahl
- Author
- Luis Bunuel, Raymond Queneau, Luis Alcoriza, Gabriel Arout
- Musik
- Paul Misraki