1963 war Pasolini an einem ungewöhnlichen, politischen Projekt beteiligt: Für den Found-Footage-Essayfilm La rabbia montierte er rezentes Film- und Fotomaterial, vor allem aus Wochenschauen, und unterlegte es mit einem poetischen Kommentar – oft in Versform –, um »die Gesellschaft meiner Zeit und was in ihr passierte, von einem marxistischen Standpunkt aus anzuklagen.« Vom Ungarn-Aufstand 1956 bis zum Tod von Marilyn Monroe (eine Sequenz, die Pasolini auch später hervorhob) reichte seine Auswahl, Produzent Gastone Ferranti hatte Giovannino Guareschi (bekannt für seine Don Camillo-Romane) mit der zweiten Hälfte des Films beauftragt, die eine ideologisch rechte Gegenposition präsentieren sollte. Guareschis Teil wurde als faschistisch attackiert und zum Skandalon, der Film verschwand schnell aus den Kinos, Pasolini betrachtete ihn als gescheitert. (C.H.)
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