La flor (Teil 2)
Film

La flor (Teil 2)

La flor (Teil 2) Argentinien , 2018

Zehn Jahre lang hat Mariano Llinás an seinem knapp 14-stündigen Epos gearbeitet.

La flor (Teil 2)
Min. 344
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Zehn Jahre lang hat Mariano Llinás an seinem knapp 14-stündigen Epos gearbeitet, und das Ergebnis zählt unbedingt zu den außergewöhnlichsten Kinoereignissen des Jahres. Elisa Carricajo, Valeria Correa, Pilar Gamboa und Laura Paredes bilden für drei Kapitel ein fulminant aufspielendes Quartett, das in sechs Episoden und acht Teilen, umgeben von Dutzenden Nebendarstellern, als betörend roter Faden der Serie fungiert. Verwirrend? Dabei ist alles ganz einfach: Jede Episode bezieht sich auf ein klassisches Filmgenre, das Llinás genüsslich dekonstruiert und dem er zugleich huldigt. Zum Auftakt dem Horror mithilfe einer eingeschleppten Mumie und dem Melodram mit eifersüchtigem Gesang.
Kapitel 2: Als Agentenfilm aus dem Kalten Krieg verkleidet Llinás dieses Kapitel, mit dem er seine ungewöhnliche Reise in die Kinogeschichte fortsetzt – und abermals nicht zu Ende bringt. Eine Entführung im argentinischen Nirgendwo, undurchsichtige Motive des Auftraggebers im grauen Brüssel, eine Grenzüberschreitung im geteilten Berlin (Fritz-Lang-Straße!) und die Geheimnisse eines weiblichen Maulwurfs in London bilden die kunstvoll ineinander verschachtelten Erzählungen. Eben „diejenige Sorte von Film, welche die Amerikaner früher mit geschlossenen Augen gedreht haben und heute nicht mehr drehen können“, so Llinás als Erzähler dieses abenteuerlichen Labyrinths.
Kapitel 3: Am Ende kann es kein solches geben. Nach Referenzen an den französischen Autorenfilm, den Heimkehrer-Western und die Memoiren Casanovas, nach dem plötzlichen Auftauchen eines Filmemachers und der Meuterei seiner mittlerweile natürlich gealterten Schauspielerinnen muss Llinás für sein Opus magnum aber zumindest ein Resümee ziehen. Wie es weitergeht? Das wird hier natürlich nicht verraten. Aber so viel steht fest: LA FLOR bleibt ein wunderbares Mysterium, wie es sich Llinás’ Landsmann Borges nicht besser hätte ausdenken können. Mit eigens für postmoderne Fährtenleser gemachten Wegen, mit so vielen und zugleich keinen Ausgängen. (Michael Pekler)

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