Ein Jahrzehnt aus dem politischen Leben Alcide De Gasperis, Führer der Democrazia Cristiana, Außenminister und Ministerpräsident im Nachkriegsitalien. Roberto Rossellinis erster Kinofilm seit Jahren. Eine Geschichtsstunde: Querelen, Gespräche, Kabinettsbildungen, Flügelkämpfe und dabei stets De Gasperis Versuch, den Weg der Mitte zu gehen. Geschichte aus bloß einer Perspektive gefilmt. Vereinfachte, verdrehte Historie. Ausgerechnet Rossellini, der Vieldeutige, muss angesichts von Anno uno ähnliche Kritiken über sich ergehen lassen. Nicht nur die Linke greift den Film als rechts an, auch die DC distanziert sich von ihm: De Gasperi sei zu links gezeichnet. Ein biopic, das einem solchen nicht gleicht, eine unerlaubte Parteilichkeit (Italien gesehen aus des Helden Perspektive) bei gleichzeitiger völliger Ferne, Kühle und Distanz gegenüber dem, aus dessen Sicht man die Dinge doch sieht. Eine Einladung, die zugleich eine Ausladung ist. (H.T.)
(Text:Filmmuseum)
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Details
- Schauspieler
- Luigi Vannucchi, Dominique Darel, Consalvo Dell'Arti, Tino Bianchi, Corrado Olmi
- Regie
- Roberto Rossellini
- Kamera
- Mario Montuori
- Author
- Roberto Rossellini, Luciano Scaffa, Marcella Mariani
- Musik
- Mario Nascimbene