Love on the Ground

L' amour par terre Frankreich , 1984

Min. 120
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Ein Schriftsteller lädt zwei Schauspielerinnen in sein Haus ein, um mit ihnen ein neues Theaterstück einzustudieren. Handlung und Figuren des Dramas es geht um Liebe, Eifersucht, große Gefühle werden Wirklichkeit und vermischen sich mit dem Alltag der Künstler, die bald nicht mehr zwischen Dichtung und Wahrheit unterscheiden können. Jacques Rivette, von den Darstellungsformen des Theaters ebenso fasziniert wie von den Illusionsmöglichkeiten des Films, spielt mit den Reizen beider Kunstgattungen. Auf engstem Raum entsteht eine Art cineastisches Kammerspiel, eine facettenreiche, melancholisch-heitere Meditation über die Beziehungen zwischen Männern und Frauen, zugleich aber auch über die Beziehungen zwischen Kunst und Leben. Das Vergnügen, das man bei einem Film von Rivette empfindet, ist das des Spiels. L Amour par terre ist ein wunderbarer Film, weil er diese Freude und dieses Vergnügen zu seinem Thema macht, und vor allem, weil er bis zum Ende einer ebenso theatralischen wie spielerischen Logik vordringt, der Logik eines unentwirrbaren Knotens. Zunächst ist da die magische Formel: «Bisweilen, an einem Sonntagabend». Dann treffen sich, in einem geheimnisvollen Paris in der Abenddämmerung, wie nur Rivette es zu filmen vermag, Leute wie Verschwörer, um bei einem Stück in der Manier der Komödien Labiches in einer großen stillen Wohnung dabei zu sein. In diesem geheimen, abgeschotteten und ziemlich genau parallelen Universum sind die einzigen Regeln die der Fiktion, die die Figuren sich selbst vorspielen. Deswegen glaubt man daran, denn die Fiktion, das Spiel, die Komödie werden, wie Kafka sagt, durch ihre systematische Anwendung Realität. Das filmt Rivette. (Marc Chevrie)

(Text: Viennale 2005)

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