L'Amour Fou

L'Amour Fou

F , 1968

Der tatsächliche "Spiel"-Film "L'amour fou" bringt zum ersten Mal Rivettes unvergleichlichen, hypnotischen Einsatz von Echtzeit zu voller Entfaltung.

L'Amour Fou
Min. 252
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Schöpferisch unbefriedigt vom "konventionellen" Arbeitsprozeß bei "Paris nous appartient" und "La religieuse", verwirft Rivette bei seinem dritten Film das Konzept eines fertigen Drehbuchs und wendet sich der - großteils improvisierten - Aufzeichnung von Entstehungsprozessen zu. "L'amour fou" entwirft über vier Stunden eine gewaltige Untersuchung der Schnittstellen von Leben und Kunst: Während echter Proben zu Racines Version von "Andromaque" (die von Rivette in 35mm, von André S. Labarthe in 16mm gefilmt wurden), kommt es zur fiktionalen Beziehungskrise zwischen dem Regisseur und seiner Frau, die gleich zu Beginn die Theatertruppe verläßt. Die verschiedenen Formate des "Dokumentarischen", das Oszillieren zwischen Liebe und Wahnsinn im "Fiktionalen" unterwandern diese Kategorisierungen ebenso wie die Trennlinien zwischen "Leben" und "Theater". Ein mächtiger Entwurf zu den Träumen und der Verzweiflung der späten sechziger Jahre und eine Absage an die herkömmlichen Konstruktionsschemata des "Spielfilms".
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