Weil er einen hohen Funktionär während einer Einvernahme geschlagen hat, wurde Bezirksinspektor Pokorny aus Wien in die Provinz versetzt. Dort dümpelt er über uninteressanten Fällen und lässt seinem Zynismus freien Lauf. Dieser Lebenssituation hilft natürlich auch nicht, dass Pokorny seinen Rum im Tee lieber ohne Tee trinkt. Der Fall eines jugendlichen Selbstmörders erweist sich schließlich als neue, lohnende Aufgabe, die ihm auch dabei hilft, einen unschuldig angeklagten Kollegen freizubekommen.
KURZER PROZESS ist ein Klassiker des deutschsprachigen Kriminalfilms, wurde ursprünglich für das Fernsehen produziert, jedoch zunächst im Kino ausgewertet. Den Traditionen des gehobenen Kriminalromans folgend, ist für die Drehbuchautoren Kehlmann und Merz dabei nicht so sehr das Verbrechen oder das Ergreifen des Täters vorrangig, sie zeichnen vielmehr eine soziale Studie, wie Menschen auf Verbrechen reagieren, was sich an Aufgestautem dadurch in ihnen Bahn bricht. Durch diese Umstände erklärt sich, stärker als durch formale Beweise, was der eigentliche Grund des Verbrechens war.
Ich hatte mit dem Bayrischen Rundfunk einen Vertrag als Regisseur und musste eine bestimmte Anzahl an Produktionen herstellen. Aus einem Kriminalroman eines Engländers habe ich dann zusammen mit Carl Merz das Drehbuch zu einem in Österreich spielenden Film geschrieben. Wie ich dazu kam? Durch meine Vorliebe für den Qualtinger, dem Wissen um sein wunderbares Talent wollte ich ihm eine richtige, durchgehende Rolle geben. So entstand der KURZE PROZESS. (Michael Kehlmann)
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