Kurische Nehrung

Deutschland , 2001

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Wolken treiben über die Dünen hinaus aufs Meer, fast wie im Zeitraffer. Das Land sei eine alte Liebe, hatte Volker Koepp gesagt. «Da steht man schön im Wind.» Wieder einmal ist der Filmemacher ins ehemalige Ostpreußen gereist, auf die «Kurische Nehrung». Und in jeder Einstellung spürt man seine Liebe zu dieser Ecke Europas, die eigen ist und auf eine herbe Art und Weise wunderschön. Eine Grenze verläuft mitten durch die Landzunge. Der Norden gehört zu Litauen, der Süden ist nach dem Zweiten Weltkrieg russisch geworden. Koepp war immer wieder an solchen Orten, an denen die Politik für viel Durcheinander gesorgt hat. Auch die Menschen in diesem Film haben Schlimmes erlebt. Dennoch haben sie ihre Fröhlichkeit bewahrt. Es ist auch die Liebe zur Vielfalt der Erscheinungen, die aus jeder Einstellung dieses Dokumentarfilms spricht. Das hat ganz unmittelbar mit der Zeit zu tun, die Koepp sich für die Landschaft und ihre Bewohner nimmt: Eine junge Frau im Bernsteinmuseum, die - deutsch mit einem leichten Akzent - etwas erzählt hatte, bittet er: «Könnten Sie uns das nochmal litauisch sagen, dass wir die Sprache hören?» Was folgt, müssen wir nicht «verstehen». Wir sind ganz Auge, ganz Ohr. (Martina Knoben)Diese Art von Dokumentarfilm weist Strukturen auf, die quer zur allgemeinen Entwicklung stehen. Filme werden heute immer schneller. Offenbar glaubt man, sich nicht die Zeit für einen Menschen nehmen zu können, wenn er beispielsweise gerade nichts sagt. Man nimmt sich keine Zeit, Landschaften zu betrachten. Insofern verweigert sich mein Film diesem Trend. Und dann hat dieser Dokumentarfilm wirklich etwas Subversives, nämlich seine langsame Gangart. (Volker Koepp)

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Details

Regie
Volker Koepp
Kamera
Thomas Plenert
Author
Volker Koepp
Musik
Sebastian Wittstock

Kinoprogramm