Der Film spielt in Visalia, Kalifornien, einer kleinen isolierten Stadt zwischen Los Angeles und Fresno. Im Mittelpunkt steht eine Gruppe von Jugendlichen mit ihrem familiären Alltag. Wir sehen drei Jungen und ein Mädchen, alle miteinander befreundet, wir sehen häusliche Gewalt, Liebe und Sinnlichkeit. Ken Park besitzt einen Humor, der bisher in den Filmen Larry Clarks nicht zu finden war: Er räumt auf mit erotischen Zwängen und stellt Verworfenheit und Gewalt in ein neues Licht. Wenn der Film auch mit einem Selbstmord beginnt und Inzest, kranke Religiosität, Mord und Leere darin eine große Rolle spielen, bekommt der Sex dennoch eine viel positivere Dimension als noch in Kids oder Bully. Ken Park ist Clarks ausgereiftestes Werk und sein filmisch gelungenstes. Jede Einstellung ist von atemberaubender Schönheit und entspringt intimen und fiebrigen, aufregenden und hässlichen Einblicken in die Welt der Teenager, diesen anmutigen Helden eines halb mentalen, halb soziologischen Traumreichs voller unbestimmbarer Laszivität. Dass der Film kontrovers diskutiert werden wird, ist mehr als wahrscheinlich. (Didier Péron) Harmony Korine schrieb Ken Park 1995, noch bevor Kids produziert wurde. Das erklärt, warum der Film wesentlich mehr mit Kids zu tun hat als mit den beiden Filmen, die Clark inzwischen drehte. Er ist eine Art «Kids 2», ohne die harten Drogen, dafür mit Eltern, Großeltern und Sex und noch mehr Sex. Das männliche Geschlechtsorgan, dieses scheue Wesen des kinematografischen Dschungels, wird auf eine Lichtung getrieben und gezwungen, auf und ab zu springen, erregt zu sein und übererregt, bis ins kleinste Detail. Und die Begattungszeremonie dreier Highschool-Freunde (zwei Jungen, ein Mädchen) wird mit einer exemplarischen Deutlichkeit und Eindeutigkeit gezeigt, als sei dies ein Dokumentarfilm von National Geographic. (Lee Marshalbp(Steve Gravestock)
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Details
- Regie
- Larry Clark
- Kamera
- Ed Lachman, Larry Clark
- Author
- Harmony Korine
- Musik
- Howard Paar, Matt Clark
- Verleih
- Stadtkino Filmverleih