Die junge Negar und ihr Freund Ashkan, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, versuchen in wenigen Tagen, in Teheran eine Rockband auf die Beine zu stellen, ein Konzert zu organisieren und sich Pässe und Visa für die Ausreise nach London zu beschaffen. Dabei hilft ihnen Nader, der rasend schnell spricht und alles beschaffen kann, was offiziell verboten ist. Die Filme des iranischen Regisseurs Bahman Ghobadi erzählten bisher traurige, tragische Geschichten vom kurdischen Leben in den Grenz- und Kriegsregionen. Für No One Knows About Persian Cats, der mit einer handlichen Digitalkamera in siebzehn Tagen gedreht wurde, ist er jetzt nach Teheran gegangen und brauchte, obwohl dies ein Spielfilm ist, nicht viel erfinden: Die Geschichte hat reale Bezüge, aber Ghobadi musste viel unterwegs sein - über den Dächern der Stadt auf hochgelegenen Stockwerken halbfertiger Häuser, in Hinterhöfen, Kellern, hier und da auch einer Wohnung. Kurzum: überall dort, wo Musik gemacht wird, die den Tugendwächtern des Landes nicht gefällt, die ein bisschen westlich klingt und in den Texten über Dinge spricht, über die man im Iran nicht sprechen darf. In dem erfrischend und lebendig gemachten halbdokumentarischen Spielfilm artikuliert sich das Lebensgefühl einer jungen Generation im Iran, aus ihm spricht Lebensfreude und Widerstandsgeist, Hoffnung auf Veränderung und auf bessere Zeiten. (Ulrich Gregor) Besten Erstlingsfilm. Filme (Auswahb* This Man Has Arrived (1995, KF), Like the Mother (1996, KF), Life in the Fog (1996, KF), Songs of My Motherland (2002), Turtles Can Fly (2004, Viennale 04), Daf (2004, Viennale 05), Half Moon (2006, Viennale 06).
(Text: Viennale 2009)
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Details
- Regie
- Bahman Ghobadi
- Kamera
- Turaj Aslani
- Author
- Bahman Ghobadi, Hossein M. Abkenar