Kafkas Der Bau

Kafkas Der Bau

Kafkas Der Bau D , 2014

Der Regisseur hat den bislang unverfilmten Kafka-Text Der Bau als Vorlage für ein filmisch ausgeklügeltes Experiment genommen:

Kafkas Der Bau
Min. 119
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Ein Mann allein in seiner komfortablen Wohnung. Axel Prahl hat nur ein Gegenüber, dem er sich mitteilt: seinen Camcorder, mit dem er sich selbst aufnimmt. Kafkas Monolog, in einen Apparat gesprochen, der ihn verschluckt und auf dem üppigen Breitwandbildschirm in seiner labyrinthischen Wohnung wieder ausspuckt. Die Kamera baut diesem Monolog eine Art Bilderkäfig aus Stahl und Glas. Ist der Feind außen, also draußen vor der Tür - oder nicht vielmehr innen, also in seinem Kopf? Das ist das Kafka-Thema: das Unheimliche unserer Existenz, das im Dunkeln bleibt, so sehr wir es auch mit dem Scheinwerfer unserer Tagesvernunft auszuleuchten versuchen. Die Festung Europa, bevor sie gestürmt wird, das wäre sicherlich ein allzu billiges Sujet gewesen. Aber es, wie hier geschehen, paranoid zu brechen, einen Blick ins kollektive Unterbewusstsein des westlichen Wohlstandsbürgers zu werfen und dabei auf lauter Ängste und Aggressionen zu stoßen, das ist bemerkenswert - als Gegenwartsdiagnose wie auch als Kafka-Verfilmung. (Gunnar Decker)

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