Fords erster von 50 Filmen für William Fox ist reine Small-Town-Folklore mit actionreichem Showdown. Zwei Handlungsebenen gibt es hier: die Sozialisation eines Individuums und das von vornherein Instabile einer Gruppe von Menschen , und diese beiden gegensätzlichen Bewegungen ergeben einen packenden und bitteren Film.
Die Geschichte zwischen dem Nichtsnutz Bim (Buck Jones) und einem elfjährigen Vagabunden (zwei Jahre vor The Kid von Chaplin) eröffnet tatsächlich einen Blick in das Getriebe der menschlichen Gesellschaft. Aus Liebe zur Lehrerin des Dorfs verpflichtet Bim das Kind, zur Schule zu gehen, und rettet einen Geldschrank, auf den die Banditen es abgesehen haben. Ganz im Gegensatz zu dem, was die scheinbare Unschuld der Geschichte vermuten lassen könnte, ist die Charakterisierung hier scharf. Die soziale Gruppe definiert sich durch Trägheit (Argwohn und Feindseligkeit gegenüber dem kleinen Vagabunden), durch Knausrigkeit (keiner spendet Geld für die Sammlung in der Kirche), durch Lust zum Lynchen. Die Triebe brauchen hier nur einen Vorwand, um auszubrechen, kaum im Zaum gehalten von einer Groteske von Gesetz, in Gestalt eines unfähigen, faulen und herumstotternden Sheriffs. The law it take care of this (dieselbe Spiegelfechterei wird man in der von Andy Devine in The Man Who Shot Liberty Valance gespielten Rolle wiederfinden). Die Integration von Bim geschieht einerseits dadurch, daß er sich als fähig erwiesen hat, das Kapital der Gemeinde zu retten (das Geld der Schule), und andrerseits dadurch, daß er die Ordnung in erotischer und sozialer Hinsicht akzeptiert. Das wiederkehrende visuelle Thema der Schranke ruft diese beiden Ansprüche in Erinnerung: Als Bim mit der Lehrerin flirtet und als er nicht mehr zum Doktor hineinkann, der das Kind hütet, im Glauben, es handle sich um den Sohn einer gutgestellten Familie, der ausgerissen sei. (Antoine Rakovsky)
(Text: Viennale 2004)
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Details
- Regie
- John Ford
- Kamera
- George Schneiderman
- Author
- Paul Schofield, nach einer Erzählung von John McDermott