Eines Tages stolpert er über ein Buch mit den Adressen potenzieller Brautleute und beschließt begeistert, ein »Shadkhn« (Heiratsvermittler) zu werden. Er sieht schon ganze Wagonladungen von Bräuten an ihm vorbeiziehen, die er in die Staaten »exportieren« will. Was folgt, ist vergnügliches Chaos und Burleske vom Feinsten. Die der Vorlage, dem wunderbaren Briefroman Scholem Alejchems - notabene mit den Zwischentiteln Isaak Babels -, in nichts nachsteht.
Vorwiegend an Außenschauplätzen in Berdyiv/Berdichev, einem ehemaligen jüdischen Zentrum in der Ukraine, gedreht, wirkt JÜDISCHES GLÜCK zeitweise wie ein Dokumentarfilm, Altmans Ausstattung gibt dem Film ethnografische Tiefe. »Kein späterer sowjetischer Leinwandstreifen«, schreibt Jim Hoberman, »hat je wieder so wohlwollend auf die Kultur des "Schtetls" geblickt und sie so offen und freimütig aufgezeichnet.« Für den zeitgenössischen Kritiker Khrisanf Khersonski war der Filmheld »ein jüdischer Don Quichotte, der mal komisch, mal berührend aber auch bitter-sarkastisch oder melancholisch sein kann.«
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