In der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Lion Feuchtwanger zeichnet der Regisseur Lothar Mendes Süß Oppenheimer, der sich vom Unterstützer eines despotischen Herrschers zu dessen Gegner wandelt, letztlich als edelmütigen und verantwortungsvollen Mann. Der Film wandte sich gegen den nationalsozialistischen Rassismus in der Heimat des Regisseurs. Die österreichische Berichterstattung über JEW SÜSS reichte von zurückhaltend neutral bis aggressiv ablehnend. Der Deutsche Mendes wurde in der Presse zu einem »polnischen Juden«, der sich nicht scheue, »sämtliche Personen, die nicht Juden sind, als moralisch minderwertig und sogar menschlich entartet darzustellen«. Manche Blätter sprachen von einer »Beleidigung des gesamten Christentums« sowie von »Blasphemie « und forderten die Behörden auf, die Aufführung des Films zu untersagen. Auf Weisung des Vizekanzlers Starhemberg wurde tatsächlich ein Verbot erlassen. Die Bemühungen der britischen Gesandtschaft, eine Aufhebung dieses Beschlusses zu erreichen, blieben ergebnislos. Die österreichische Reaktion galt den Deutschen als beispielhaft.
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