Joshua

Joshua

USA , 2007

Joshua
Min. 106
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In einer Nobelwohnung in der Upper East Side in New York feiert das Ehepaar Brad und Abby Cairn die Geburt ihrer Tochter Lily. Es ist ihr zweites Kind nach dem neunjährigen Joshua. Joshua ist jedoch kein gewöhnlicher Junge: Er ist überdurchschnittlich intelligent, frühreif und ein hochbegabter Klavierspieler, der Bartók liebt und Sport hasst. Die Geburt seiner Schwester behagt ihm gar nicht, denn Lily beansprucht von nun an die volle Aufmerksamkeit der Eltern. Tagelang schreit sie sich die Seele aus dem Leib, was bei Abby eine postnatale Depression auslöst und Joshua noch sonderbarer werden lässt. Die Familie gerät langsam aus den Fugen, während George Ratliff zunehmend düstere Stimmungen evoziert: Die luxuriöse Wohnung wird zur feindlich gesinnten Höhle, in der die mysteriösen Streitigkeiten unsichtbarer Nachbarn widerhallen. Gleichzeitig verändert sich auch das Licht und wird zunehmend bedrohlich. In dieser ebenso nüchternen wie eleganten Umgebung blitzt plötzlich das Diabolische auf - ganz ohne die obligaten umgedrehten Kruzifixe oder die Fernseher, die sich nachts von allein einschalten. Stattdessen wird etwas spürbar, das unsichtbar präsent ist - etwa wenn sich Joshua der Wiege nähert, für die er eine krankhafte Faszination entwickelt hat. Joshua weist nicht nur alle Charakteristiken eines Psychothrillers auf, er spürt auch dem Schuldbewusstsein von Eltern nach, die erkennen müssen, dass ein Kind nicht zwangsläufig unschuldig geboren wird. Als Joshua seinem Vater erklärt «Du bist nicht verpflichtet, mich zu lieben», deutet er damit an, dass tatsächlich nicht alle Kinder von Natur aus dazu bestimmt sind, geliebt zu werden. (Filmfestival Locarno)

(Text: Viennale 2007)

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