In der Eröffnungsszene von Je taime moi non plus sieht man einen gelben, monströsen Müllkipper mit einer toten, über die Windschutzscheibe zerstreuten Krähe. Der Arm des gutgebauten Fahrers liegt auf dem Körper eines anderen Mannes. Doch der Beziehung der beiden, Krassky und Padovan, droht Gefahr, als sich Krassky wenig später zu Johnny, einer schlanken jungen Frau hingezogen fühlt, von der er anfänglich glaubt, sie sei ein Bursche. Um mit Krassky zusammen zu sein, muss Johnny wie ein Mann agieren, mit ihm so Sex haben wie er mit Padovan. In Wahnsinn und Verzweiflung getrieben, droht dieser mit drastischen Maßnahmen zur Bekämpfung seines neuen Rivalen die tote Krähe auf der Windschutzscheibe ist tatsächlich ein böses Omen. Birkin und Gainsbourg hatten sich bereits nicht nur als bedeutende Künstler in der französischen Szene etabliert, sondern auch als Provokateure, als ein Paar, das bereit war, multi-medial neu aufzurütteln. Die Entscheidung Gainsbourgs, nach dem Song auch einen Film mit dem Titel Je taime moi non plus zu machen, sollte Jahre dauern. Vielleicht hätte er noch um einiges länger warten sollen, denn die Presse und die Mehrheit der Kinobesucher war im Jahr 1976 einfach noch nicht bereit dafür. Obwohl François Truffaut und einige andere französische Filmkritiker zur Verteidigung von Je taime moi non plus antraten, wurde dieser mit den Attributen «unmoralisch und skandalös» bombardiert. Mögen beim Kinostart angeblich nur 150.000 Karten verkauft worden sein, der Film hat über die Jahre Kultstatus erlangt. (Chale Nafus)
(Text: Viennale 2005)
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Details
- Regie
- Serge Gainsbourg
- Kamera
- Willy Kurant
- Author
- Serge Gainsbourg
- Musik
- Serge Gainsbourg