Eine Reise durch Georgien, gesehen und erlebt von Thomas Plenert, Eberhard Pfaff und Jürgen Böttcher. Stationen: Mzetcha Kulturdenkmäler in der alten Hauptstadt des damaligen Kartli; in Tbilissi huldigen junge Frauen dem georgischen Maler Niko Pirosmanischwili; anschließend ein kurzer Besuch im Pirosmani-Saal des Nationalmuseums. Weiter zu den Hirten und Bauern Kachetiens. Danach Batumi am Schwarzen Meer. Die letzten Reiseziele sind Mestia, die Hauptstadt Swanetiens, und das 2400 Meter hoch gelegene Kaukasus-Dorf Uschguli. Dies ist eine sehr persönliche und sinnliche Annäherung an den Charakter des georgischen Volkes. In Georgien ist mein erster Film, der im Ausland entstanden ist. All die Jahre hatte ich mich auf die DDR konzentriert. Vor rund 20 Jahren sah ich die Pirosmani-Ausstellung in Berlin. Ich kannte bis dahin nur Naive aus anderen Teilen der Welt, vor allem aus Frankreich. Die Ausstellung war eine Offenbarung für mich, und ich wusste, dass ich da einmal hinfahren würde. Wenn sich dort auch die Verhältnisse seit Pirosmani geändert haben, war mir doch klar, dass von dem Leben in seinen Bildern noch sehr viel erhalten sein musste. Mein Wunsch, in Georgien einen Film zu drehen, ließ sich damals nicht realisieren. Viele Jahre später war mein Kameramann Thomas Plenert an einem Film für das Fernsehen beteiligt, von dem eine Episode in Georgien spielte. Er war so fasziniert von dieser Reise, dass er mein Interesse von Neuem weckte. Wenn er das nicht getan hätte, wäre vielleicht nie etwas daraus geworden. Mein Wunsch, Georgien zu besuchen, wurde natürlich auch durch die Kenntnis der georgischen Kultur, Literatur und Kunst, insbesondere die Filme von Otar Iosseliani, befördert. Sie hatten mich schon frühzeitig beeindruckt. Die Vorbereitungen waren minimal, wir haben nichts vorerkundet. Insofern war das Ganze ein Abenteuer. Ein Jahr vorher, 1986, bereisten wir Georgien, um Land und Leute kennen zu lernen. Davon ist nichts direkt in den Film eingegangen, denn wir filmten keine Wiederbegegnung. Ich hatte kein ausgeklügeltes Konzept. Im Grunde beruhte der Film auf einer halben Schreibmaschinenseite Konzeption. Ich ging davon aus, dass es ein halbstündiger Film wird und war dann sehr überrascht, dass wir einen abendfüllenden Film drehen konnten. Das war Freude und Herausforderung zugleich. (Jürgen Böttcher)
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Details
- Regie
- Jürgen Böttcher
- Kamera
- Thomas Plenert
- Author
- Jürgen Böttcher
- Musik
- Henry Purcell
- Verleih
- Progress Filmverleih