1936, im Jahr des niedergeschlagenen Aufstands kaisertreuer Offiziere, dessen Ausgang Japan immer weiter, in immer mehr Kriege treiben sollte, entmannte die Hausbesorgerin Sada ihren Arbeitgeber und Liebhaber Kichi im Erdrosselungstod. Dann wandelte sie mit dem schlappen Stück Muskel, wie in einem anderen Leben, durch die Gegend, bis man sie aufgriff. Abe Sada wurde zum Inbegriff eines absoluten Eros aus Tausenden von Jahren, einer japanischen Weiblichkeit, deren Wurzeln zurückreichen bis zu den ersten Schamaninnen. Oshima reduzierte (anders als Tanaka Noboru und Obayashi Nobuhiko in ihren schönen Filmen über Abe Sada) alle Zeitbezüge in der Ausstattung und im historischen Kolorit auf ein Minimum: nichts sollte der Symbolweite dieser Geschichte im Wege stehen, nichts davon ablenken, dass hier der Ritus von Liebe und Tod zelebriert wird. Was Im Reich der Sinne weniger zur Verfilmung einer historischen Anekdote als zur kinematografischen Gestalt des Todestriebes selbst macht. (R.H.)
(Text Österreichisches Filmmuseum)
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Details
- Schauspieler
- Fuji Tatsuya, Matsuda Eiko, Nakajima Aoi, Seri Meika
- Regie
- Nagisa Oshima
- Kamera
- Hideo Itoh
- Author
- Nagisa Oshima
- Musik
- Minoru Miki
Bilder
3 Bilder
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