ILLEGALE AUS EINEM VERGESSENEN LAND
Keiner will sie, aber (fast) jeder hat sie: die Hilfskräfte aus Osteuropa, die uns Arbeiten abnehmen, die keiner machen will. Zu 90 Prozent sind es Frauen, die sich dazu bereitfinden.
Fernsehmann Ed Moschitz hat mit seinem ersten Kinofilm eine Doku über moldawische Frauen gedreht.
Was sagt ein Kind seiner Mama am Telefon, wenn die schon jahrelang weg ist? Nichts. Es gibt nicht mehr viel zu sagen. Zu fremd ist diese Frau geworden, zu dick der Schutzpanzer, den sich das verlassene Kind zugelegt hat.
Die Szenen, in denen Aurica, Raia und Natasa versuchen, via Skype oder Telefon mit ihren Lieben daheim in Kontakt zu bleiben und dabei oft scheitern, sind wohl die traurigsten dieses Films. Dass sich die Frauen dabei beobachten lassen, ist mutig.
Überhaupt ist die schonungslose Offenheit ein wesentliches Qualitätsmerkmal: Wie die Verzweiflung der zerrissenen Familien durchbricht; wie die Frauen beim Heimatbesuch schockiert sind von der Rückständigkeit der Dörfler; wie die westlichen Arbeitgeber die Frauen demütigen.
Eine berührende Dokumentation über Illegale aus einem vergessenen Land, die in der Fremde ihr Glück suchen und meist nur Kummer finden.